

Frauen füllen in unserer Gesellschaft viele Rollen aus. Sie sind Partnerinnen, Töchter, Freundinnen, | ||||
Mütter, Mitarbeiterinnen, Chefinnen, Firmeninhaberinnen, Nachbarinnen… | ||||
Eine Fülle von Aufgaben will täglich gemeistert werden. Die unterschiedlichen Rollen und Aufgaben | ||||
sowie die Anzahl der Aufgaben bringen die unterschiedlichsten Stressoren mit sich. | ||||
Stressoren können sich zum Beispiel aus den | ||||
Arbeitsaufgaben (zu hohe qualitative Anforderungen, Zeitdruck, permanente Unterbrechungen…) | ||||
der wahrgenommenen Rolle (fehlende Unterstützung, keine Anerkennung, Fremdbestimmung, Sinnentleerung…), | ||||
aus der Arbeitsumgebung (Lärm, Gefahren…), | ||||
aus dem strukturellem Arbeitsumfeld (Wechsel der Mitarbeiter, des Aufgabenbereichs, Informationsmangel…) | ||||
oder aus dem persönlichen Bereich (Ängste vor Misserfolgen und Sanktionen, familiäre Konflikte, Persönlichkeitsstruktur…) | ||||
speisen. | ||||
Vorhandene Gesellschafts- und Familienstrukturen wirken oft nicht ausreichend unterstützend bei der Bewältigung. | ||||
Viele weitere Stresskomponenten können ihren Beitrag leisten. | ||||
Ich denke da auch an enge materielle Verhältnisse und mangelnde Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. | ||||
Stress kann sich | ||||
physiologisch-vegetativ (Hektik, Müdigkeit, Nervosität, Spannungsschmerzen…), | ||||
kognitiv (Gedanken springen, Orientierungslosigkeit, Unzufriedenheit…), | ||||
emotional (Angst, Wut, Mutlosigkeit…) und | ||||
verhaltensbezogen (Extremsport, Helfersyndrom, Ablenkungsaktionen, Süchte, Inkonsequenz…) | ||||
auswirken. | ||||
Bei Frauen, die in diesen Situationen therapeutische Unterstützung suchen, geht es zuerst um eine | ||||
Bestandsaufnahme des Hier und Jetzt und um Entlastung (Bewusstmachung, dass diese Anforderungen | ||||
auch für knallhart trainierte Spitzensportler nicht umsetzbar sind). | ||||
Geleistetes wertschätzend würdigen. | ||||
Nimmt man zum Beispiel einen viel gebrauchten, schmutzigen Schwamm und lässt ihn vollkommen mit Wasser voll saugen, | ||||
so dass er schwer und tropfnass ist, kann man damit deutlich demonstrieren, dass man ihn in diesem Zustand | ||||
nur schlecht zum Säubern einsetzen kann. Im Gegenteil, er hinterlässt schmutzige Wassertropfen und kann gar | ||||
keinen weiteren Schmutz aufnehmen. Ein sauberer gepflegter Schwamm jedoch, der nur leicht befeuchtet wird, | ||||
kann gute Dienste leisten. Vielleicht wird der Frau bewusst, wie sehr sie sich selbst ausgebeutet hat und | ||||
das der Wirkungsgrad ihrer Arbeit dadurch voraussichtlich abnehmen wird. | ||||
Oft ist Frauen infolge der mangelnden gesellschaftlichen und/oder familiären Anerkennung | ||||
gar nicht bewusst, was sie alles leisten und unter welchen Bedingungen. | ||||
Bewusstes kann verändert werden, wenn der Wunsch danach besteht. | ||||
Damit kommen wir zu der Frage, was an die Stelle des bisherigen Verhaltens treten soll | ||||
und wie die Umsetzung erfolgen kann. | ||||
Dazu werden Ziele und Werte geklärt. | ||||
Selbstmanagementtechniken helfen bei der Priorisierung. | ||||
Immer wieder geht es darum, klar herauszuarbeiten, | ||||
dass Frauen Unterstützung und Hilfe einfordern dürfen und müssen. | ||||
Wer kann sie dabei unterstützen? | ||||
Wem haben sie auch schon einmal geholfen? | ||||
Welche Aufgaben können Sie delegieren? | ||||
Welche Aufträge möchten sie in Zukunft nicht mehr annehmen? | ||||
Was werden sie künftig weglassen? | ||||
Frauen müssen ihr Verhalten ändern, damit sich in einem zweiten Schritt das Verhalten ihres Umfeldes ändert. | ||||
Dazu kann die Bearbeitung von Glaubenssätzen hilfreich sein. | ||||
Nur weil Frauen die Kinder gebären, sind sie nicht allein für ihre Betreuung und Erziehung verantwortlich. | ||||
Zentral ist immer das Thema Selbstbewusstsein, der Glaube an die eigene Kompetenz und den eigenen Wert. | ||||
Das macht unabhängiger vom Urteil anderer und somit resilienter gegenüber unberechtigten Ansprüchen dieser. | ||||
Nur wer sich seiner selbst bewusst ist, hat gute Chancen, sich immer wieder neu abzugrenzen und Krisen zu meistern, | ||||
ja deren Überwindung zum Wachstum zu nutzen. | ||||
Wie können die Energiespeicher nun regelmäßig aufgeladen werden, um den Anforderungen des Alltags stand halten zu können? | ||||
Natürlich sind ausreichend Schlaf, gutes Essen, viel Wasser und ausreichend Bewegung wichtig. | ||||
Auch die Meidung von sogenannten Energieräubern, wie belastenden Beziehungen oder belastenden Glaubenssätzen | ||||
leisten einen wesentlichen Beitrag. | ||||
Dazu gehört auch das aktive Angehen von Konflikten. | ||||
Immer ist in diesem Sinne zwischen dem veränderbarem und dem nicht veränderbarem zu unterscheiden. | ||||
Manchmal geht es darum zu hinterfragen, ob die eigene Einstellung verändert werden kann. | ||||
Und manchmal muss man Verhältnisse verlassen, die man nicht verändern kann, um seelisch und körperlich gesund zu bleiben. | ||||
Das regelmäßige Aufsuchen der eigenen Oasen, das können zum Beispiel Hobbys oder Freunde sein, lässt regenerieren. | ||||
Immer wieder kleine Pausen laden den Akku zeitnah auf. | ||||
Schluss letztendlich geht es um Sinn- und Wertstiftung! | ||||
Es ist an der Zeit, die eigene Identität zu hinterfragen und gegebenenfalls neu auszurichten.
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